DOPPELINTERVIEW MIT PETER STÖGER UND MANFRED SCHMID

01.12.2012

Einen Tag vor dem großen Schlager gegen Red Bull Salzburg durften wir Lungauer Veilchen schon traditionsmäßig ins Mannschaftshotel der Austria. Nach einen kurzen Talk mit Willi kamen dann Peter Stöger und Manfred Schmid. Wir setzten uns ins schöne Lokal des Hotels und machten in einer sehr angenehmen und freundlichen Atmosphäre bei einem Getränk das Interview. Ebenfalls anwesend war Tormann Franz Gruber, der unser letztes Interview beisteuerte. Einen Tag vor dem großen Showdown gaben unsere beiden Trainern ein sehr ausführliches und sehr ehrliches Interview, das ihr jetzt genießen könnt:

Lungauer Veilchen: Wie sieht ein Arbeitstag bei einem Trainer bzw. Co Trainer bei der Austria aus?

Peter Stöger: Manfred bereitet einmal alle Analysen vor. Die letzte Partie von uns wird zerlegt in alle Situationen. Wir haben auch immer einen Mann vor Ort, der alles analysiert. Es gibt Tage, da haben wir Doppeltraining, da haben dann wir mit der Mannschaft ein gemeinsames Mittagessen. Zwischen den Trainings dürfen die Spieler aber weg, wir Trainer bleiben aber zusammen. Zwei Büros weiter ist dann das Büro der Amateurtrainer, dort informierten wir uns über die Spieler der Kampfmannschaft die dort waren und natürlich auch über die Amateure selbst, wer gut und wer eher nicht gut gespielt hat. Die meisten Partien sehen wir sowieso selber. Am Ende der Woche wird dann geplant, welche Spieler bei den Amateuren Spielpraxis sammeln sollen. Dann gibt es noch eine Spielbesprechung mit Thomas Parits und danach die Pressetermine. Es ist sehr angenehm, da wir alle im gleichen Haus sind. Wenn wir zwei Mal am Tag Training haben, tanzen wir Trainer um halb 9 ein, Schmidi ist meistens schon früher da. Nach Hause gehen tun wir dann um halb Sechs, wenn die Amateure daheim spielen, schauen wir uns natürlich auch noch das Match an. Daheim geht es dann natürlich auch noch weiter mit Analysen, was wir im privaten Bereich machen. Es ist schon ein Full Time Job.

Manfred Schmid: Es kommt immer auf die Phase des Tages an, wo man sich gerade befindet. Wir kommen in der Früh ins Büro und besprechen das Training. Am Anfang der Woche wird natürlich über das letzte Spiel gesprochen, was wir verbessern können. Hierzu gibt es schon eine Videoanalyse und dann geht es an die Trainingsvorbereitung, danach gleich zum Training. Ab und zu gibt es noch eine Nachbesprechung nach dem Training, das ist dann schon ein bisschen lustiger, wenn wir dabei Kaffee trinken. Es geht den ganzen Tag über Fußball, Taktik, System und Verfeinerung.

LV: Was sagt ihr der Mannschaft in der zweiten Halbzeit, dass sie nach der Pause immer viel besser spielt als davor?

PS:  Es ist nicht immer so, das wir in der zweiten Halbzeit besser sind wie in der Ersten. Aber es ist die Aufgabe des Trainers, das Spiel zu sehen und die Halbzeitpause die Dinge anzusprechen, die nicht gepasst haben. Man braucht aber auch die Spieler, die das umsetzen können, denn Fehler sieht man überall, aber wenn du Spieler hast, die deine Anweisungen nicht umsetzen können, dann funktioniert das eben nicht so gut. Es muss eben alles passen. Manchmal ist es ruhig in der Kabine, manchmal lauter. Der Bereich der Torhüter gehört voll und ganz Franz Gruber, natürlich auch in der Kabine.

MS:  Ich sag Kleinigkeiten, was mir bei der Taktik oder bei Standardsituationen aufgefallen ist. Es gibt auch öfters Einzelgespräche mit den Spielern. Ich versuche in Peter so gut es geht zu unterstützen, aber er findet meistens die richtigen Worte.

LV: Wer von euch stellt den Tormann auf? Bzw. wie viel ist die Meinung von Franz Gruber wert?

PS: Franz Gruber. Er stellt auf, ich steh dazu.

MS: Ja, das ist so

LV: Ist im Herbst 2013 Roland Linz noch ein Kadermitglied der Austria?

PS: Das kann ich nicht sagen. Ich will nicht, dass er jetzt im Winter weg geht, was viele glauben. Ich glaube, dass er gesehen hat, dass derzeit andere Spieler zu Recht spielen, aber es liegt an ihm, oder spielen wird oder nicht in der Zukunft. So wie es jetzt ist, dass ein Roland Linz nicht zum Kader gehört, ist finanziell für die Austria natürlich nicht tragbar. Ich bin aber froh, dass er da ist und wenn sich seine Situation nicht verbessern wird, dann glaube ich, dass er selbst nicht bleiben will.

MS: Also wegschicken tun wir ihn sicherlich nicht, er kann für uns noch entscheidende Tore schießen. Er kann sehr wichtig für uns werden, wenn er das selbst auch will.

LV: Wie sieht eine Spielerverpflichtung bei der Austria aus und wie viel Mitsprache Recht habt ihr dabei?

PS: Bei den Spielern, die im Sommer zu uns gekommen sind, haben wir klar gesagt, dass wir diese Spieler haben wollen und das wird auch in der Zukunft so sein. Ich weiß nicht, wie es früher war. Wir haben aber heuer auch nicht so viele Spieler geholt. Da war Sebastian Wimmer, ein Jugendnationalspieler, dann Thomas Murg, denn ich vom GAK her noch kannte und der schon auf der Liste von der Austria stand und Spiridonovic haben wir von den Amateuren hochgezogen. Dann haben wir noch Hosiner geholt, der natürlich unser Wunschspieler war. Man kann davon ausgehen, dass keine Spieler zur Austria kommen werden, die wir auch nicht haben wollen. Man muss aber auch fairerweise sagen, dass zu einem Transfer neben das Sportliche und das Menschliche natürlich auch noch das Finanzielle eine Rolle spielt und es nicht möglich sein wird, jeden Spieler zu bekommen.

LV: Wie sieht ein Videostudium bei Manfred Schmid aus bzw. wie wichtig fließen diese Dinge ins alltägliche Training hinein?

MS: Es beginnt eigentlich schon nach dem Spiel. Wir besprechen unsere eigene Partie, was gut und was nicht so gut war. Ich lade mir das Spiel auf dem Computer und habe da ein eigenes Analyse Programm, was mir gleich alle Szenen vom Spiel aufschlüsselt. Ich filtere dann die Schlüsselszenen raus, die wir benötigen. Das ist dann am Wochenanfang wichtig für das Training, denn wir wollen unser System immer weiter verbessern. Wenn das erledigt ist, dann kommt der Gegner dran. Wir haben immer einen Spielerbeobachter vor Ort. Da bekomme ich das Video und das schaue ich mir auf Schwerpunkte an. Das System, die Taktik, die Spieler, die Schwächen, die Stärken werden genau von mir analysiert um Ansatzpunkte zu finden, mit denen wir arbeiten können und diese Mechanismen zu durchbrechen. Das wird alles mit Peter und den anderen Trainer abgesprochen und dann gibt es noch eine Videoanalyse für die Spieler mit den wichtigsten Szenen, wo wir glauben, dass der Mannschaft diese Hinweise weiterhelfen können. Das wird mit einer Präsentation den Spielern vorgeführt und ich glaube, dass das visuelle ihnen sehr weiterhilft. Dann geht es schon um die Praxis. Das ganze ist sehr Zeitaufwendig, doch ich glaube, dass die Spieler das sehr gut aufnehmen und in den Situationen dann richtig handeln können.

PS: Man muss schon sagen, er macht das richtig super. Das ganze ist auch sehr zeitintensiv. Es gibt Vereine in Österreich, die dafür eigene Leute angestellt haben. Normalerweise ist das nicht der Job des Co Trainers, den ist wirklich viel Arbeit. Damit ist Manfred schon sehr ausgelastet.

LV: Was ist schöner? Ein Sieg als Trainer oder ein Sieg als Spieler?

PS: Ich muss ehrlich sagen, dass es als Trainer schöner ist. Das hätte ich zwar als Spieler nicht geglaubt, doch als Trainer bist du der Hauptverantwortliche dafür, dass das ganze Werkl rennt, wenn du etwas gewonnen hast. Als Trainer ist dir auch eher bewusst, was alles dranhängt, wie die ganzen Sachen vernetzt sind, wie viele Leute hinter einem Erfolg stehen und für wie viele Leute das Ganze sehr wichtig ist. Als Spieler ist dir das nicht so bewusst, du freust dich zwar auch als Spieler, aber als Trainer ist eine andere Art der Befriedigung.

MS: Ich bin der gleichen Meinung, dass es als Trainer schöner ist, wenn man so viel Zeit investiert und die Mannschaft das dann umsetzt. Du siehst, wie viel du gearbeitet hast, damit das ganze funktioniert, was du dir vorgenommen und trainiert hast.

LV: Warum läuft es derzeit mit der Austria so gut, obwohl man mit einer ähnlichen Mannschaft im Frühjahr ein totales Disaster hatte?

PS: Das kann ich schwer sagen. Aber was schon klar ist, es greift alles in einander. Ich habe im Frühjahr aus Außenstehender gesehen, dass das ganze Umfeld vergiftet und nicht harmonisch war. Ob es so gekommen ist, weil es keinen Erfolg gegeben hat oder eben genau dadurch der Erfolg ausblieb, kann man jetzt nicht so genau sagen, aber es war eben so. Wir haben eine Ruhe rein gebracht und durch Erfolge das ganze gestoppt. Die Mannschaft ist im Frühjahr unter ihrem Wert geschlagen geworden, das macht sie jetzt besser. Ich kann mich noch erinnern, das wichtige Spiele in der Nachspielzeit verloren wurden, hätte man diese Punkte geholt, dann wäre man im Europacup gewesen, so knapp liegt das alles beieinander.

MS: Ich stimme dem Trainer komplett zu. Ivo Vastic hat seinen Plan Fussball zu spielen und den hat er versucht umzusetzen. Jetzt machen wir es eben auf Peter seine Weise und sind darüber froh, dass es besser läuft. 

LV: Wie habt ihr es geschafft, dass ein James Holland, Fabian Koch und Co so gut in Form gekommen sind?

PS: James erfüllt genau das, was wir uns von einem Sechser in einem offensiven System vorstellen. Er ist Zweikampfstark, sehr Passsicher und er ist von Charakter her ein Leader Typ. Ich glaube, dass er noch besser wird, er wird immer wichtiger für die Mannschaft werden. Die anderen arbeiten sehr hart. Koch hat seine Chance genützt, als Emir durch eine Verletzung gefehlt hat und ist zum spielen gekommen. Er hat seine Chance genützt und wird dafür jetzt auch belohnt.

MS: Aus meiner Sicht war es ganz wichtig, dass Peter angeordnet hat, dass alle Spieler, die nicht im Kader stehen, bei den Amateuren spielen müssen um Spielpraxis zu sammeln. Die Spiele sind extremer wie die Trainingseinheiten und man hat es bei Koch gesehen, dass er dann reingekommen ist und körperlich so fit war, dass er dazu im Stande war, das Spiel auf einen guten Niveau zu spielen.

LV: Wenn ihr die Wahl hättet, welchen Spieler würde ihr noch verpflichten bzw. muss man für eine Saison, wo man dann wieder international spielt am Kader noch etwas ändern?

PS: Ich muss sagen, dass wir sehr gut aufgestellt sind. Aber Verbesserungsmöglichkeiten gibt es immer. Ich nenne jetzt aber sicher keine Namen. Wir haben 23 Feldspieler und 3 Tormänner, mehr Spieler kannst du im Kader nicht haben, da du die nicht beschäftigen und als Austria auch nicht leisten kannst. Wir haben einige Spieler, die sich noch weiterentwickeln müssen, die jetzt noch nicht im Kader stehen. Wir werden immer junge Spieler haben, immer welche von den Amateuren oder Jugendnationalspieler, wenn wir diese bekommen können. Wenn dann Spieler verletzt sind oder in Formtiefs sind, dann kann es natürlich auch viel schwerer werden, wie man bei anderen Wiener Klubs derzeit sehen kann.

MS: Wir sondieren schon regelmäßig den Markt der Spieler und wir wissen, wo wir uns verbessern können. Wir reden auch sehr viel darüber und wissen schon, was wir tun können, wenn es nötig sein wird.

LV: Wie seid ihr Trainer mit den Fans der Austria zufrieden?

PS: Momentan bin ich sehr zufrieden, das passt gut. Wir sehen es gerne, dass es bei Spielen gegen Neustadt und Mattersburg schon nahe an die 10.000er Grenze geht, aber so wie ich mit den Spielern nicht immer 100% zufrieden bin muss ich schon sagen, dass das Ziel ist, die Hütte voll zu bekommen. Auswärts ist der Support wirklich überragend und einfach voll super, daheim könnt er manchmal noch etwas besser sein. Ich will, dass die Fans wissen, dass sie uns wichtig sind. Wir wollen zeigen, dass wir eine Truppe haben, die unbedingt gewinnen will. Wir wollen keine Boykotte der Busse oder so etwas mehr sehen, ich sage es so, wie es ist. Wir machen unseren Teil so gut es geht, derzeit ist es mit den Erfolgen natürlich leicht, aber eine gute Zusammenarbeit sieht man immer erst, wenn es einmal nicht so rund läuft. Ich hoffe aber, dass das so schnell nicht der Fall sein wird.

MS: Einfach nur geil, wenn man hört, was da in Salzburg los ist, dass der Christkindlmarkt von Austrianern voll ist und jeder mit violettem Gewand durch die Stadt geht. Das macht uns natürlich glücklich und stolz, dass wir unsere Fans so mobilisieren können. Die Fans sind auch mir sehr wichtig, denn wenn ein Spiel einmal nicht so läuft, dann will ich dass in der Generali Arena 90 Minuten oder länger ein Hexenkessel statt findet, denn das kann schlussendlich für unser gutes abschneiden entscheidend sein.

LV: Gibt es auch Gespräche mit den Spielern, wann sie den Schritt ins Ausland wagen sollen?

PS: Wir haben diese Woche mit Thomas Parits ein Gespräch geführt, wo wir uns verständigt haben, dass erst frühestens im Sommer wir uns damit beschäftigen, ob sich ein Spieler verändern oder verbessern möchte. Wir wollen die Mannschaft zusammenhalten und den Angriff auf die Champions League Plätze bzw. dem Meistertitel starten. Wir sind aber lange genug im Geschäft um zu wissen, dass wenn ein unmoralisches Angebot kommt, das für einen Spieler so interessant ist, dass wir uns damit auseinandersetzen müssen. Ein Transfer wird es aber nur geben, wenn es wirklich eine Chance ist, die ein Spieler nur einmal in seinem Leben hat. Ich habe das Gefühl, dass die Spieler merken, dass bei unseren Verein heuer eine tolle Saison drinnen ist und die wollen sie fertig spielen. Sie warten nicht mit gepackten Koffern auf das nächste Angebot. Aber einige Spieler sind schon in den Notizblöcken anderer Vereine vermerkt, was auch gut ist, ansonsten wären wir nicht Erster!

MS: Grundsätzlich wird immer diskutiert. Die Spieler haben ihre eigenen Berater und Manager, doch wir sind ihre Vertrauenspersonen. Wir kennen die Spieler teilweise auch schon sehr lange, haben auch schon beim GAK, Neustadt oder bei Schwanenstadt mit ihnen gearbeitet. Auch von der eigenen Akademie kennen wir die Spieler schon etwas länger. Wir versuchen schon ihnen Ratschläge zu geben und ich glaube, dass die diese auch gerne annehmen. 

LV: Wie sieht das privat Leben von euch aus ?

PS: Entspannt, Glücklich.

MS: Wir haben keines, oder wenig. Es geht nur um Fußball. Wenn es Erfolg bringt, dann ist das auch gut so, der Urlaub naht ja schon(grinst).

LV: Wenn ihr Präsident von der Austria sein würdest, was würdet ihr verändern?

PS: Ich würde dem Trainerteam einen 10 Jahres Vertrag geben.

MS: Das unterschreib ich(lacht)

LV: Was bedeutet für euch der FK Austria Wien?

MS: Ich glaube, von mir weiß man es schon. Ich bin hier groß geworden, es hat mir sehr viel bedeutet, dass ich wieder zurückkommen durfte. Ich will den Fans und dem Verein mit meiner Arbeit etwas zurückgeben. Ich fühle mich hier sehr wohl und bin zufrieden. Ich habe hier viele Erfolge gefeiert, habe aber auch viele Enttäuschungen und Verletzungen miterlebt. Als ich bin meinem Abschied von den Fans einen eigenen Teller erhalten habe, das hat mir ganz viel bedeutet. Das ist auch das einzige, was ich in meinem Haus stehen habe mit der lebenslangen Eintrittskarte für das Horr Stadion. Es war auch sehr schön, wir herzlich ich von den Mitarbeitern und den Fans aufgenommen wurde, als ich wieder zurückkam, das hat mich sehr gefreut.

PS: Bei mir ist es ein bisschen unterteilt. Ich habe viele Jahre als Spieler bei der Austria erlebt, war aber auch bei vielen anderen Vereinen. Als Verantwortlicher ist das jetzt meine zweite Möglichkeit bei der Austria, auf das habe ich viele Jahre lang hingearbeitet, dass ich nochmals eine Chance bekomme. Die erste Situation bei der Austria war so, dass Frank Stronach bestimmt hat, dass ich bei der Austria arbeiten sollte, auch damals war ich sehr froh darüber, aber diesmal mussten mehrere Leute wie der Aufsichtsrat das beschließen und das macht sich sehr stolz, dass ich jetzt wieder hier bin. Ich habe auch kein Problem damit, dass Franko Foda vor mir im Spiel war. Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass ich eine Notlösung bin, denn im Fussballgeschäft gibt es immer mehrere Kandidaten bei einem Verein, außer man heißt Mourinho, aber im österreichischen Markt gibt es viele Leute, die den Job hätten bekommen können. In dieser Situation bin ich sehr froh darüber, dass ich bei so einem Verein wie bei der Austria arbeiten darf und schauen wir mal, was wir alle gemeinsam daraus machen.

LV: Wie steht ihr zu solchen Vereinen wie Red Bull Salzburg? Ihr habt ja selbst bei einen Retortenklub trainiert

PS: Ich halte von dem Wort Retorenklub gar nichts, das ist sehr negativ behaftet. Es ist immer die Fragestellung, ob der Aufwand, der für einen Fußballverein notwendig ist auf normalem Wege mit Sponsoren, Fans und Merchandising finanzierbar ist. Wenn es über den Traditionsweg möglich ist, finde ich das herrlich. Aber wenn es eben nicht möglich ist, bin ich froh, dass es Leute gibt, die ihr Geld in einen Verein investieren, das sehe ich sehr positiv, obwohl ich mit dieser Aussage nicht viele Freunde gewinnen werde. Ich kann aber auch verstehen, dass sich damit nicht jeder anfreunden kann. Aber man muss froh sein, wenn es solche Leute gibt, die ihr Geld in einen Klub investieren, denn es geht nicht bei jeden Fussballklub, dass man diesen führt wie den FC Bayern München und die mag auch nicht jeder.

MS: Ich befasse mich mit diesem Thema gar nicht, sehe das aber auch nicht so negativ. Ich meine, dass man eine klare Philosophie in einen Verein bringen muss. Red Bull ist auf einen bessere Weg wie früher, da sie mit Ralf Rangick einen sehr fähigen Mann eingestellt haben. Aber ich befasse mich viel lieber mit der Austria.

LV: Wenn ihr keine Fussballer geworden wärt, dann würdet ihr heute was machen?

MS: Mit dem habe ich mich noch nie so richtig befasst. Ich habe schon mit 8 Jahren zu meinen Trainer in Simmering gesagt, dass ich bei der Austria spielen werde. Ich bin ins Gymnasium gegangen, hab aber immer gesagt, dass ich Fußballprofi werde. Vielleicht hätte ich studiert und beim Fernsehen gearbeitet. Filme schneiden liegt mir gut, da habe ich Talent und das mag ich auch sehr gerne. Als ich die Schule abgebrochen habe, lernte ich Mechaniker, aber das hat mich auch nicht so richtig interessiert, es war immer nur der Fußball. Aber Manager in einer Firma würde mich interessieren, vielleicht mache ich irgendwann einmal eine Manager Ausbildung.

PS: Ich habe 4 Jahre Gymnasium und dann eine dreijährige Handelsschule gemacht. Vor dem Bundesheer habe ich ein Jahr in einem Sportgeschäft gearbeitet. Nach dem Herr war ich zuerst bei einer Versicherung und dann bei einer Bank. Ich habe nie einen Gedanken daran verschwendet, dass ich einmal Fußballprofi werden könnte, ich habe einfach immer nur gerne gespielt. Wahrscheinlich wäre ich Bänker geworden und hätte den einzig gut funktionierenden Fond erfunden. Das Bankwesen hat mich schon immer sehr interessiert.

LV: Beschreibt euch mit einem Wort

PS: Geradlinig

MS: Ehrgeizig

LV: Gibt es noch etwas, was ihr uns Lungauer Veilchen sagen wollt?

PS: Ich bitte um weitere Unterstützung. Ich glaube wir dokumentieren unseren Draht zu den Fans sehr gut, wir gehen auch die ganze Runde im Stadion, an alle Ecken. Jeder Fan ist wichtig, das liegt uns sehr am Herzen, das wollen wir transportieren. Wir sind auch sehr angewiesen auf die Leute, die uns in Wien immer besuchen kommen. Wir freuen uns natürlich auch sehr über die Fanclubs, die nicht in der Nähe von Verteilerkreis angesiedelt sind und uns trotzdem unterstützen, auf das sind wir sehr stolz. Und wie du siehst, versuchen wir auch uns für euch Zeit zu nehmen.

MS: Grundsätzlich finde ich es toll, dass ihr in Salzburg die violette Festung verteidigt und uns weiterhin unterstützt. Versucht bitte die Austria Familie weiterhin zu vergrößern und supportet uns weiterhin positiv. Ich hoffe, dass ihr uns noch lange erhalten bleibt.

LV: Danke für das Interview und viel Glück für morgen!